„Zeiten der Veränderung sind Zeiten für Veränderung.“ Umgang mit Veränderungskrisen und was wir aus Ihnen lernen können

Jörg Adolphs · 

Ein Impuls von Jörg Adolphs & Anthony Steffan

In unserem letzten Artikel zum Thema Veränderung haben wir vom ‚Einverstanden-Sein‘ als Ziel oder ‚Wunschzustand‘ geschrieben. Mit diesem Beitrag will ich/wollen wir das Einverstanden sein vertiefend beleuchten und weitere Möglichkeiten des Umgangs mit Veränderungskrisen als Impuls geben.

"Zeiten der Veränderung sind Zeiten für Veränderung“ Umgang mit Veränderungskrisen und was wir aus ihnen lernen können

Neue Erkenntnisse

Zwei für uns wichtige und wissenschaftlich aktuelle Erkenntnispunkte vorweg:

  1. In uns gibt es eine tiefe Gewissheit: „Es wird alles wieder gut.“ Oder anders: „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“
  2. Wir sind seelisch enorm belastbar. Wir können viel mehr aushalten, als wir allgemein glauben. Wir sind resilienter als vermutet.

Eine Aussage des Psychiaters George Bonanno, Professor für Psychologie der Columbia University Teachers College in New York veränderte meine Perspektive. Er sagte sinngemäß, dass Menschen, die Krisen und Veränderungen bewältigen meistens nicht zum Psychiater gehen und deshalb auch statistisch nicht ‚erfasst‘ werden.Seine Forschung richtet sich auf die ‚positive Dunkelziffer‘.Mich fasziniert die Frage, wie das die erfolgreichen Menschen machen, welche Strategien sie benutzen.

Drei Lösungsstrategien

  1. ‚Verschlimmerungsstrategie‘ – Hingabe
  2. Glück hinterfragen – Sinn finden
  3. Einverstanden sein – Vollkommenheit erkennen

Bezug nehmend auf unseren letzten Artikel beginnen wir mit dem 3. Punkt, dem Einverstanden-Sein. Dazu hatten wir einen Zustand des Nicht-Kämpfens skizziert. Hier möchten wir einen weiteren Punkt ergänzend hinzufügen. Wenn wir akzeptieren, dass Schwierigkeiten, Veränderungen und Unglück zu einem erfüllten Leben gehören, können wir die Vollkommenheit im Sinne der Ganzheit des Lebens und der jederzeitigen Richtigkeit erkennen, auch wenn unser Verstand anderer Meinung ist. Wenn wir in unserem Leben immer das Glück erleben, befinden wir uns ebenso in einer einseitigen Extremsituation wie auch umgekehrt. Das Einverstanden-Sein erlaubt uns die Mitte zu sehen und eine Balance zu finden zwischen den beiden Polaritäten Glück und Unglück.

Das bringt uns direkt zur zweiten Strategie: Das Glück hinterfragen.Was ist schon Glück? Wie messe ich es? Woran erkenne ich, dass ich glücklich bin? Wie lange kann ich in diesem Zustand sein und diesen Zustand aufrecht erhalten? Dabei können wir erkennen, dass es keine genaue Definition von Glück gibt und dass wir eher bei Zufriedenheit als greifbare Größe ankommen. Und: Eine weitere Erkenntnis ist möglich, Sinn ist wichtig! Wenn wir in dem was wir tun einen Sinn, einen Beitrag, unseren Beitrag zu etwas Größerem oder etwas Wertvollem sehen können, erfüllt uns das mit tiefer Freude. Und damit können wir viel mehr Schwierigkeiten durchstehen, Unwägbares ertragen, weiter am Ball bleiben und für unser Anliegen, was uns wichtig ist, aktiv sein, denn der Schlag geht dann nicht so tief.  

Zuletzt ein Blick auf den ersten Punkt, die Verschlimmerungsstrategie.Das mag erstmal etwas absurd klingen und Klienten in Veränderungsprozessen reagieren oft auch erstmal etwas fragend, aber die Wirkung und die Erkenntnisse für die Person/en ist/sind immer wieder verblüffend.Die Grundaussage ist: Gib‘ Dich Allem, was unangenehm in Dir ist hin und ‚verschlimmere‘ die Situation. Denke gar nicht ans ‚Rauskommen‘. Tauche ein in Selbstvorwürfe und Zweifel. Und zwar so lange und intensiv bis man entweder ihrer überdrüssig wird und die Kraft für den neuen Weg kommt oder Erkenntnisse aus der Umkehrung sich einstellen. Daraus lassen sich dann ebenso Handlungsansätze für die neue Situation ableiten.

Fazit: Expect the Unexpected

Sowohl als Mensch, als auch als Führungskraft oder Unternehmer dürfen wir immer wieder kreativ sein, dürfen etwas tun, weiter machen, an etwas glauben, dran bleiben. Erwarten Sie möglichst wenig von Anderen, tun Sie selbst möglichst viel, seien Sie innerlich eingestellt auf Unerwartetes ohne wirklich überrascht zu sein und freuen Sie sich auf die Notwendigkeit, Veränderungen einzuläuten und zu gestalten.Erschaffen und bewegen Sie Ihre Wirklichkeit, indem Sie die Veränderungen dazu nutzen.Jede Veränderung ist eine Möglichkeit, sein Unternehmer-Gen ein weiteres Mal zu überprüfen, seine Führungsqualität zu hinterfragen und sein Mensch sein auf den Prüfstand zu stellen. Durchschreiten Sie Veränderungsprozesse mit nicht weniger als 100% Verantwortung.
Freuen Sie sich über jede neue Chance, denn:Wir überstehen Veränderungen unbeschadet, aber nicht unverändert. Das verändert uns, lässt uns weiter reifen und bereichert unseren Erfahrungsschatz.
Im Kern also etwas von Grund auf Positives!


In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen möglichst unvorhersehbaren, spannenden, ereignisreichen Tag!
Wir freuen uns, wenn Sie diesen Artikel teilen und Ihre Gedanken, Erlebtes und Verändertes mit uns – gerne in Form eines Kommentars.


Jörg Adolphs und Anthony Steffan

KAI8 Veränderungsexperten

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